Das Währungspaar GBP/USD ist in den vergangenen Wochen aktiv gefallen, ohne dass dafür solide oder objektive Gründe vorliegen. Um genauer zu sein, gab es sogar weniger überzeugende Faktoren, die den Verkauf des Britischen Pfunds rechtfertigen würden, als dies beim Euro der Fall ist. Schaut man jedoch auf den Tages-Chart, wird deutlich, dass das Britische Pfund seit Monaten seitwärts gehandelt wird.
Deshalb hat der aktuelle Rückgang wenig Bedeutung. Tatsächlich gilt: Je weiter das Paar jetzt fällt, desto wahrscheinlicher steigt es später umso höher. Wir erwarten voll und ganz, dass der Rückgang in Richtung des letzten lokalen Tiefs nahe 1,3140 fortgesetzt wird, von wo aus die nächste Aufwärtswelle für das Pfund beginnen könnte.
Erinnern wir uns nochmals daran, dass der Shutdown der US-Regierung seit dem 1. Oktober in Kraft ist. Es werden keine makroökonomischen Daten veröffentlicht, was bedeutet, dass der Markt keine neuen Informationen erhält, auf die er reagieren könnte.
Berichte wie die endgültigen Inflationszahlen aus Deutschland und der Eurozone sind sekundäre Indikatoren aus mehreren Gründen. Erstens weichen zweite Schätzungen selten stark von der ersten Veröffentlichung ab. Zweitens stellt die Inflation keine unmittelbare Bedrohung für die Europäische Zentralbank dar, was diese bereits klargestellt hat. Drittens hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde ausdrücklich gesagt, dass es kurz- bis mittelfristig keinen Bedarf gibt, den Leitzins zu ändern – das derzeitige Inflationsniveau ist für die Zentralbank zufriedenstellend.
Was sonst? Wirtschaftsstimmungsindizes? Daten zur Industrieproduktion? Noch mehr Reden von Powell und Lagarde, die einmal bei zehn Auftritten aufschlussreiche Informationen bieten? Sowohl Powell als auch Lagarde haben letzte Woche gesprochen, und keiner bot etwas Neues.
Lagarde bleibt neutral, und Powell wird keinen Grund haben, seinen Ton zu ändern, bis der Shutdown endet und die Fed Zugang zu frischen Daten über Arbeitsplätze, Inflation und Wirtschaftswachstum erhält. Daher sind in naher Zukunft keine nennenswerten Aktualisierungen von ihm zu erwarten.
Tatsächlich wird der wichtige US-Inflationsbericht, der ursprünglich für diese Woche geplant war, nicht veröffentlicht. Das Gleiche gilt für Arbeitslosenansprüche, Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze – all diese Berichte sind verzögert. Folglich werden die "bedeutendsten" Berichte dieser Woche aus dem Vereinigten Königreich kommen. Aber die Erwartungen bleiben niedrig.
Im Vereinigten Königreich werden folgende Indikatoren veröffentlicht:
Falls einer dieser Indikatoren eine signifikante Überraschung bietet, könnte der Markt reagieren, aber die allgemeine Stimmung wird durch globale Ereignisse bestimmt – nicht durch britische makroökonomische Daten. Wahrscheinlicher ist, dass der Markt ab Montag die eskalierenden Handelskriege von Trump mit China einpreist.
Selbst wenn die Abwärtskorrektur anhält, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies lediglich die Grundlage dafür schafft, dass Bullen zu günstigeren Kursen wieder einsteigen, bevor die nächste Aufwärtswelle des bullischen Trends 2025 beginnt. So oder so, wir erwarten weiterhin langfristig eine Aufwärtsbewegung. Die britischen Berichte sind interessant, aber globale geopolitische Entwicklungen prägen derzeit eindeutig die Marktstimmung – und davon gibt es aktuell reichlich.
Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paares über die letzten fünf Handelssitzungen beträgt 96 Pips, was als "durchschnittlich" angesehen wird. Somit erwarten wir für Montag, den 13. Oktober, dass sich das Paar zwischen 1,3259 und 1,3451 bewegt.
Der höhere lineare Regressionstrendkanal zeigt weiterhin nach oben und bestätigt damit den längerfristigen Aufwärtstrend. Der CCI-Indikator ist zum dritten Mal in den überverkauften Bereich eingetreten, was ein weiteres Signal für eine wahrscheinliche Fortsetzung des Aufwärtstrends ist.
Das GBP/USD-Paar befindet sich in einer technischen Korrektur, bleibt aber langfristig im Aufwärtstrend. Die Politik von Donald Trump wird voraussichtlich weiterhin Druck auf den US-Dollar ausüben, und wir erwarten in der aktuellen Lage keine substanziellen Stärkungen des Greenbacks.
Langpositionen mit Zielen bei 1,3672 und 1,3733 bleiben daher sehr relevant, solange der Preis über dem gleitenden Durchschnitt gehandelt wird.
Wenn der Preis unter dem gleitenden Durchschnitt liegt, können kurzfristige Shortpositionen mit Zielen bei 1,3259 und 1,3245 ausschließlich auf Basis technischer Signale in Betracht gezogen werden.
Von Zeit zu Zeit nimmt der Dollar Korrekturen vor - wie es derzeit der Fall ist -, jedoch erfordert es die Lösung des Handelskriegs oder einen anderen global-positiven Katalysator, um den Trend zu seinen Gunsten dauerhaft zu drehen.
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