Wall Street schließt im Minus, da Sorgen über Zölle auf die Stimmung drücken
Die US-Aktienmärkte schlossen am Dienstag im roten Bereich, da Investoren zunehmend besorgt über die Risiken im Zusammenhang mit Handelszöllen waren. Unternehmensberichte verstärkten diese Sorgen, wobei Unternehmen wie Yum Brands auf die negativen Auswirkungen von Zöllen auf Finanzresultate und künftige Aussichten hinwiesen.
Importe sinken und Handelsdefizit schrumpftLaut den neuesten Daten verkleinerte sich das Handelsdefizit der USA im Juni aufgrund eines deutlichen Rückgangs der Importe von Konsumgütern. Der Rückgang des Handelsdefizits mit China war besonders bemerkenswert und fiel auf den niedrigsten Stand seit 21 Jahren.
Dienstleistungssektor unter Druck durch ZölleDie Aktivität im US-Dienstleistungssektor zeigte im Juli ebenfalls Anzeichen einer Abschwächung, wobei mehr Unternehmen berichteten, dass Einfuhrzölle die Produktionskosten in die Höhe treiben und die Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.
Unternehmensberichte heben rote Flaggen hervorBerichte zum Ergebnis des zweiten Quartals spiegelten die Folgen der US-Zollpolitik wider. Die Aktien von Yum Brands, die Ketten wie KFC betreiben, fielen um 5,1%, nachdem das Unternehmen die Markterwartungen aufgrund einer geschwächten Verbrauchernachfrage durch erhöhte Zölle verfehlt hatte.Auch Caterpillar gab eine Warnung heraus und schätzte, dass die US-Zollkosten bis 2025 auf 1,5 Milliarden Dollar ansteigen könnten. Trotzdem sanken die Aktien nur um 0,1%.
Die meisten Unternehmen übertreffen dennoch die ErwartungenPositiv ist, dass etwa 80% der Unternehmen im S&P 500 Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten gemeldet haben, was zur Aufrechterhaltung eines insgesamt positiven Marktumfelds beiträgt.
Märkte fallen ins MinusBis zum Handelsschluss ist der Dow Jones-Index um 61,9 Punkte (0,14%) auf 44.111,74 gefallen. Der S&P 500 sank um 30,75 Punkte (0,49%) auf 6.299,19. Der Nasdaq fiel um 137,03 Punkte (0,65%) auf 20.916,55.
Trump deutet neue Zölle an: Pharma- und Halbleiterbranche im FokusAm Dienstag machte Donald Trump erneut Kommentare, die die Finanzmärkte erschütterten. Er sagte, die USA erwägen die Einführung anfänglicher, sogenannter "moderater" Zölle auf Pharmaimporte, mit der Möglichkeit von deutlich stärkeren Erhöhungen in der Zukunft. Er kündigte auch an, dass neue Beschränkungen für den Import von Halbleitern und Chips bereits nächste Woche bekannt gegeben werden könnten.
Aktienindizes nahe RekordhochsTrotz geopolitischer Spannungen und harten Handelsgesprächen ist der S&P 500 seit Jahresbeginn um 7,1% gestiegen. Sowohl dieser als auch der Nasdaq verzeichneten kürzlich neue Rekordhochs, was die Stärke im Technologie- und Finanzsektor widerspiegelt.
Marriott kürzt Ausblick angesichts von UnsicherheitDie Unternehmensergebnisse stehen weiterhin im Mittelpunkt. Marriott International senkte seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Jahr, unter Berufung auf eine schwächere Reisednachfrage und allgemeine wirtschaftliche Instabilität. Dennoch schloss die Aktie leicht höher und legte um 0,2% zu.
Disney und McDonald's als nächste, die berichtenWährend die Berichtssaison ihrem Ende zuneigt, stehen noch einige wichtige Veröffentlichungen bevor. Am Mittwoch werden Berichte von Walt Disney und McDonald's erwartet, die das breite Marktumfeld beeinflussen könnten.
Asiatische Märkte folgen Wall Streets RückgangAsiatische Börsen folgten am Mittwoch dem Rückgang von Wall Street. Schwache makroökonomische Daten aus den USA verstärkten die Sorgen über die schädlichen Auswirkungen von Zöllen auf Unternehmen und Verbraucher. In diesem Kontext begann der US-Dollar an Boden zu verlieren, teils wegen fallender Renditen von Staatsanleihen.
Dienstleistungssektor stagniert, Kosten steigenNeue Daten vom Juli über den US-Dienstleistungssektor überraschten Analysten: Die Geschäftstätigkeit veränderte sich kaum, während das Beschäftigungswachstum weiter verlangsamte. Unterdessen erreichten die Inputkosten ein nahe dreijähriges Hoch, ein besorgniserregendes Zeichen dafür, dass die Zollpolitik von Trump auf die Realwirtschaft drückt.
Asiatische Märkte zeigen gemischte ResultateAm Dienstag schlossen die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum gemischt. Der regionale MSCI-Index, der Aktien außerhalb Japans verfolgt, fiel um 0,2%, während der Nikkei in Japan einen moderaten Gewinn von 0,2% verbuchte.
China und Hongkong bleiben unverändertChinesische und Hongkonger Aktienindizes veränderten sich kaum. Der CSI 300 und der Hang Seng beendeten den Tag nahe den Niveaus vom Montag, ohne eine klare Richtung zu zeigen.
US-Futures im MinusDie Futures auf große US-Aktienindizes zeigten am Mittwoch früh Verluste. Die Nasdaq-Futures fielen um 0,3%, während die S&P 500-Futures um 0,1% nachgaben, was die Vorsicht der Investoren in Bezug auf außenpolitische Entwicklungen und anhaltende Unsicherheit über die US-Handelsstrategie zeigt.
Trump bekräftigt ZollplänePräsident Trump bekräftigte seine Absicht, neue Handelsbeschränkungen für den Import von Halbleitern und Chips zu verhängen und möglicherweise nächste Woche bekannt zu geben. Er warnte auch, dass Pharmaimporte bald moderate Zölle sehen könnten, mit dem Potenzial für starke Erhöhungen im nächsten oder übernächsten Jahr.
Verhandlung nah am AbschlussTrump erklärte auch, dass die USA kurz vor der Fertigstellung eines Handelsabkommens mit China stehen. Er hofft, noch in diesem Jahr den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen, wenn die endgültigen Bedingungen erreicht werden. Allerdings richtete Trump eine Warnung an Indien, dass fortgesetzte Käufe von russischem Öl US-Zölle auf indische Waren nach sich ziehen könnten.
USD stabilisiert sich nach Einbruch letzter WocheAuf den Devisenmärkten hat sich der US-Dollar nach einem starken Rückgang Ende letzter Woche stabilisiert, als schwache Arbeitsmarktdaten die Erwartungen für eine Zinssenkung der Fed im September anheizten. Der US-Dollar-Index liegt jetzt bei 98,821, ein Plus von 0,1% für die Woche, und erholt sich teilweise vom 1,4%-Einbruch am Freitag.
Zinssenkungswahrscheinlichkeit fast sicherLaut dem FedWatch-Tool der CME besteht eine 94-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve nächsten Monat die Zinsen senkt. Die Märkte preisen auch mindestens zwei weitere Zinssenkungen bis Jahresende ein, was auf ein starkes Vertrauen in eine fortgesetzte monetäre Lockerung hinweist.
Öl erholt sich nach scharfem RückgangDie Ölpreise haben sich nach vier Tagen in Folge von Verlusten leicht erholt. Der WTI-Preis stieg um 0,2% auf 65,30 Dollar pro Barrel, während Brent-Rohöl um 0,1% auf 67,78 Dollar zulegte, und damit nahe an seinem Einmonatstief liegt.
Trump erwägt SanktionenTrump sagte am Dienstag, er erwäge Sanktionen gegen Länder, die weiterhin russisches Öl kaufen. Eine endgültige Entscheidung wird nach seinem geplanten Treffen mit russischen Offiziellen am Mittwoch erwartet.
Gold bleibt stabil — Märkte in WartepositionDie Goldpreise bleiben unverändert, mit einem Preis von 3.381 US-Dollar pro Feinunze. Diese Pause am Edelmetallmarkt spiegelt wahrscheinlich die Vorsicht von Investoren wider, die auf weitere makroökonomische Signale warten.
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