Der zweite Sommermonat wird traditionell als günstige Zeit für Bitcoin angesehen. Es ist durchaus möglich, dass sich das Muster dieses Jahr wiederholt und BTC seinen Anstieg zu neuen Höchstständen beginnen könnte.
Laut Analysten "schläft" Bitcoin in der Regel im Juni und erwacht dann im nächsten Quartal, um den Händlern mit einem Aufwärtstrend Schwung zu verleihen. "Der Juni ist historisch gesehen ein langsamer Monat für BTC", bemerkt ein Marktanalyst bei Daan Crypto Trades. Auch in diesem Juni war das keine Ausnahme: Die Spotpreise für Bitcoin blieben in einer engen Spanne und stabil.
Am Dienstag, dem 1. Juli, eröffnete Bitcoin den Tag mit Seitwärtsbewegungen. Später wurde er bei 107.200 Dollar gehandelt, bevor er plötzlich zurückfiel. Infolgedessen fiel Bitcoin auf ein Tief von 106.858 Dollar, bewahrte jedoch seine Fassung.
Laut Daten von Coinglass liegt der durchschnittliche Bitcoin-Ertrag im Juni der letzten zwölf Jahre nahezu unverändert bei -0,12 %, während der Juli historisch gesehen einen starken durchschnittlichen Gewinn von +7,56 % zeigt. Der durchschnittliche Ertrag sinkt im August auf bescheidene +1,75 %. Im September tritt typischerweise wieder Verkaufsdruck auf und bringt einen historischen durchschnittlichen Rückgang von -3,77 % mit sich.
Vor diesem Hintergrund hoffen viele Krypto-Enthusiasten auf eine Sommerrallye zur Mitte des Jahres. Der saisonale Faktor spielt hier eine wichtige Rolle, vor allem, da er im Kontrast zu einem vollen makroökonomischen Kalender und der traditionell illiquiden Urlaubszeit steht. Wird sich das saisonale Muster von 2025 wiederholen? Das hängt von makroökonomischen Bedingungen, ETF-Zuflüssen und Bitcoins Fähigkeit ab, Widerstand in einen neuen Höchstpreis zu verwandeln.
Ende Juni stieg das Vorzeige-Asset um 2,7% auf $107.600 und verzeichnete damit den dritten Monat in Folge Gewinne nach einem zweimonatigen Rückgang. Aus der Perspektive der Saisonalität war der Juli relativ erfolgreich für BTC. In den letzten 14 Jahren hat Bitcoin den Juli neunmal im Plus und fünfmal im Minus beendet. Im Durchschnitt hat BTC im Juli 20,2% gewonnen und in den Verlustjahren 7,8% verloren. Im bullishen Szenario könnte Bitcoin den Juli bei beeindruckenden $129.300 abschließen und damit einen neuen Allzeithoch setzen. Im bearishen Fall könnte es sich auf bescheidenere $99.200 zurückziehen.
Bitcoin verinnerlicht wesentliche Prinzipien eines Wertspeichers
Laut Alexander Lutskevich, Gründer und CEO von CEX.IO, richtet sich Bitcoin zunehmend nach den wesentlichen Prinzipien eines Wertspeichers aus. Die Situation verbessert sich für BTC auf eine Weise, die vergleichbar ist mit Assets, die einst als überbewertet oder unproduktiv abgetan wurden – wie Tech-Aktien während der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre. Zwei Jahrzehnte später machen Technologieunternehmen nun fast 50% des S&P 500 Index aus – ein wichtiger Maßstab für generationelle Wertschöpfung.
Technologieaktien und Gold haben beide Zeiten der Skepsis und des Missverständnisses überstanden. Dennoch haben beide durch den Nachweis ihrer langfristigen strukturellen Bedeutung gesiegt. Bitcoin scheint einem ähnlichen Weg zu folgen. Es besitzt mehrere fundamentale Merkmale eines Wertspeichers: Knappheit, Mobilität und Teilbarkeit. Einige Attribute jedoch – wie die Fähigkeit, langfristig Wert zu bewahren – erfordern einen Nachweis durch Zeit, nicht nur durch Design.
Ein weiterer Schlüsselfaktor, ein wahrer Wertspeicher zu werden, ist die Krisenfestigkeit. Bisher hat Bitcoin starke Haltbarkeit in turbulenten Zeiten bewiesen, gelegentlich traditionelle Assets übertroffen. Ein herausragendes Beispiel war seine Performance während der Marktturbulenzen, die durch Präsident Donald Trumps Handelspolitik ausgelöst wurden.
In der Woche nach dem „Befreiungstag“ übertraf Bitcoin den S&P 500, Nasdaq 100 sowie die Aktienindizes der Asien-Pazifik-Region und Europas. Es übertraf sogar kurzfristig Gold und erzielte einen monatlichen Gewinn von 13%. Viele Währungsexperten an der Wall Street bezeichneten das Ergebnis als „beeindruckend“, und Alexander Lutskevich glaubt, dass die Daten eher auf ein klares Muster als auf einen Zufall hinweisen.
Abnehmende Volatilität und wachsende Liquidität
Ein häufiger Kritikpunkt an Bitcoin als Wertspeicher liegt in seiner hohen Volatilität. Allerdings ist Volatilität nicht konstant; sie tendiert dazu, abzunehmen, wenn die Marktadoption und Integration vertieft werden. Im Jahr 2024 stellten Analysten fest, dass Bitcoin weniger volatil war als 33 Aktien im S&P 500. Die Volatilität ist stetig gesunken, einhergehend mit Bitcoins wachsender Marktkapitalisierung. Dieser Trend setzte sich 2025 fort, mit neuen niedrigeren Höchstständen der Volatilität. Infolgedessen bietet Bitcoin nun mehr Stabilität als explosives Wachstum, wobei seine durchschnittliche Jahresvolatilität der von Gold und anderen bedeutenden Finanzinstrumenten näher kommt.
Die zunehmende institutionelle Adoption und Liquidität waren treibende Kräfte dieser Transformation. Im vergangenen Jahr hat sich die 2% Markttiefe von Bitcoin auf den Spotmärkten um 60% erhöht. Der Großteil dieses Kapitalzuflusses kam von in den USA ansässigen Börsen, die zunehmend auf institutionelle Kunden fokussiert sind.
Dennoch hatte der bedeutende Unternehmenskauf von BTC in den letzten Monaten nur begrenzte Auswirkungen auf seinen Preis. Experten zufolge wird der Ausbruch der ersten Kryptowährung bewusst von großen Akteuren zurückgehalten, die Bitcoin vor der nächsten Wachstumsphase akkumulieren. Verkaufsdruck von langfristigen Inhabern hat den Preis nahe der $100.000-Marke gehalten – das könnte sich jedoch bald ändern.
Unter den Marktteilnehmern wird Bitcoin immer noch weitgehend als risikoreiches, volatiles Asset betrachtet. Dennoch sollte seine konstante Entwicklung zu einem legitimen Wertspeicher nicht ignoriert werden. Eine entscheidende Tatsache: Kein anderes Asset außer Bitcoin ist derzeit in der Lage, diesen Status zu beanspruchen – geschweige denn, ihn zu verdienen. Und die erste Kryptowährung scheut nicht vor solch ehrgeizigen Zielen zurück, die nun gute Chancen haben, Wirklichkeit zu werden.
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