Die Rallye hielt nicht lange an, und auch der S&P 500 nicht. Vom Zeitpunkt der US-Präsidentschaftswahl bis zu seinem Hoch im Februar gewann der breite Aktienindex über 3,4 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung. Donald Trump machte diese Gewinne jedoch zunichte, indem er 25% Zölle auf Mexiko und Kanada verhängte und Investoren dazu zwang, ihr Geld abzuziehen. Der Aktienmarkt kehrte zu dem Punkt zurück, an dem er war, als der Republikaner gewann. Ist damit Raum für eine stärkere Korrektur geschaffen worden?

Während der S&P 500 weiter nach unten tendierte, spekulierten Investoren darüber, wann das Weiße Haus ihm eine Rettungsleine zuwerfen würde. Einige glaubten, dass es geschehen würde, wenn der Index auf das Niveau vor der Wahl zurückfallen würde. Andere verwiesen auf einen Rückgang von 10%, wobei sie an ähnliche Muster aus Trumps erster Amtszeit erinnerten. Jetzt, da dieser Rückgang eingetreten ist, bleibt der Präsident still. Sein Handelsminister, Howard Lutnick, hat jedoch auf ein mögliches Abkommen mit Kanada und Mexiko hingewiesen. Könnte dies Trumps Version einer Put-Option sein?

Leistung des S&P 500

Nach Angaben des Finanzministers Scott Bessent erleidet der Aktienmarkt derzeit kurzfristige Tarifscherzen zugunsten eines langfristigen Wohlstands. Allerdings schwindet das Vertrauen in diese Vision. Eine Reihe enttäuschender makroökonomischer Berichte hat dazu geführt, dass der führende Indikator der Atlanta Fed bereits im ersten Quartal auf eine Schrumpfung des US-BIPs hinweist. Rezessionsängste lassen Investoren wie die sprichwörtlichen Ratten ein sinkendes Schiff verlassen und ziehen den S&P 500 nach unten.

Es ist natürlich zu früh, um auf Grundlage weniger Berichte langfristige Schlüsse zu ziehen. Aber das Weiße Haus hat die Unsicherheit auf extreme Niveaus getrieben, was die Geschäftsplanung erschwert und die US-Wirtschaft beeinträchtigt. Die Lage wird zudem durch Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder und Elon Musks Bestreben, die Bundesregierung zu verkleinern, verschärft. Sollte sich die Geschichte wiederholen, könnte wie bereits in Trumps erster Amtszeit, als die USA gegen Ende in eine wirtschaftliche Abschwächung gerieten, erneut eine Rezession bevorstehen.

Wirtschaftspolitische Unsicherheitstrends

Wird Donald Trump überhaupt versuchen, den S&P 500 zu retten? Nach seiner Aktivität in den sozialen Medien scheint er das Interesse am Aktienmarkt verloren zu haben. In seiner ersten Amtszeit erwähnte er ihn 156 Mal, davon allein 60 Mal im ersten Jahr. Seit November jedoch bezog sich von seinen 126 Beiträgen nur einer auf Aktienindizes.

Ohne die Rücknahme der Zölle auf Mexiko und Kanada ist es schwer zu erwarten, dass der Aktienmarkt einen Boden findet, insbesondere mit potenziell neuen Zöllen gegen die Europäische Union im April.

Aus technischer Sicht hat der S&P 500 bereits beide Short-Positionen Ziele bei 5.830 und 5.750 im Tagesdiagramm erreicht. Ein Rebound vom letztgenannten Widerstandsbereich erhöht das Risiko einer Konsolidierung. Angesichts der aktuellen Lage scheint eine Strategie des Kaufens bei Rückgängen und Verkaufens bei Erholungen vernünftig zu sein.