Am Donnerstag setzte das Währungspaar EUR/USD seine Aufwärtsbewegung fort und prallte zum fünften oder sechsten Mal von der Trendlinie ab. Wir hatten nicht erwartet, dass der Kurs erneut daran scheitern würde, dieses Niveau zu durchbrechen, aber da er sich nicht darunter konsolidiert hat, bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend intakt. Das bedeutet, dass der Kauf des Euro wieder eine realisierbare Option war.
Betrachtet man den Stunden-Chart, mag es scheinen, dass der Euro bereits seit längerer Zeit stark ansteigt. Wechselt man jedoch zum Tages-Chart, wird deutlich, dass der Kurs seit fast einem Monat in einer Seitwärtsbewegung handelt und sich derzeit nahe der oberen Grenze dieser Spanne befindet. Daher könnte es bald zu einer Umkehr nach unten kommen, die möglicherweise zu einem Rückgang von 200-250 Pips führt.
Die entscheidende Frage ist: Warum steigt der Euro in den letzten zwei Wochen? Was treibt dieses Wachstum an? Gestern gab es weder in der Eurozone noch in den USA bedeutende makroökonomische oder fundamentale Ereignisse, und Donald Trump hat keine neuen Zölle oder Sanktionen eingeführt. In der vergangenen Woche hatte der Euro mehr Gründe, zu fallen als zu steigen, da makroökonomische Daten die Euro-Bullen weiterhin enttäuschen. Daher scheint dieses aktuelle Wachstum eine rein technische Korrektur zu sein.
Hinsichtlich der Handelssignale im 5-Minuten-Chart, sahen wir einen Abprall von der kritischen Linie und einen Durchbruch der Zone 1,0445–1,0461. Das erste Verkaufssignal erwies sich als falsch und führte zu einem Verlust. Das zweite Kaufsignal war jedoch besser, aber die Volatilität ist in den letzten Tagen sehr gering geblieben. Selbst wenn Händler ihre Long-Positionen über Nacht geschlossen hätten, wären höchstens 25–30 Pips Gewinn möglich gewesen.
Der neueste Commitments of Traders (COT) Bericht vom 11. Februar zeigt, dass nicht-kommerzielle Händler über einen längeren Zeitraum eine bullische Netto-Position beibehalten haben. Allerdings haben nun die Bären die Kontrolle übernommen. Vor drei Monaten gab es einen signifikanten Anstieg der Short-Positionen unter professionellen Händlern, was erstmals seit langem zu einer negativen Netto-Position führte. Diese Verschiebung deutet darauf hin, dass der Euro nun häufiger verkauft als gekauft wird.
Derzeit gibt es keine fundamentalen Faktoren, die die Stärke des Euros unterstützen. Die jüngste Aufwärtsbewegung auf dem wöchentlichen Zeitrahmen ist kaum erkennbar, was darauf hindeutet, dass es sich lediglich um einen technischen Rücksetzer handelt. Der seit 16 Jahren bestehende Abwärtstrend bleibt intakt, selbst wenn das Paar für ein paar weitere Wochen Korrekturen erfährt.
Aktuell haben sich die roten und blauen Linien im COT-Bericht gekreuzt, was auf eine Veränderung ihrer relativen Positionen hinweist und einen bärischen Trend im Markt signalisiert. In der letzten Berichtsperiode erhöhten sich die Long-Positionen bei den nicht-kommerziellen Händlern um 3.000, während die Short-Positionen um 8.800 zunahmen, was zu einer Netto-Positionsverringerung von 5.800 führte.
Auf dem Stundenchart befindet sich das Währungspaar aktuell in einem lokalen Aufwärtstrend. Wir erwarten jedoch, dass ein mittelfristiger Rückgang wieder einsetzen wird. Diese Erwartung basiert auf der Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve die Zinssätze im Jahr 2025 nur ein- bis zweimal senken wird, während die Europäische Zentralbank möglicherweise aggressivere Zinssenkungen vornehmen könnte. Kurzfristig könnten wir noch ein oder zwei weitere Aufwärtstrends erleben. Dies ist möglich, da eine Korrektur auf dem Tageschart eine beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen und recht komplex sein könnte. Dennoch fehlen dem Euro derzeit starke fundamentale Gründe für einen Anstieg, und etwa 80 % seiner Aufwärtsbewegung scheinen technisch bedingt zu sein.
Für den Handel am 21. Februar heben wir die folgenden Schlüsselmarken hervor: 1,0124, 1,0195, 1,0269, 1,0340-1,0366, 1,0461, 1,0524, 1,0585, 1,0658-1,0669, 1,0757, 1,0797 und 1,0843. Wir vermerken auch die Senkou Span B bei 1,0327 und die Kijun-sen bei 1,0445. Bitte beachten Sie, dass sich die Linien des Ichimoku-Indikators im Laufe des Tages verschieben können, was in Ihre Handelsentscheidungen einfließen sollte. Es ist auch ratsam, eine Stop-Loss-Order auf Break-even zu setzen, wenn sich der Preis um 15 Pips zu Ihren Gunsten bewegt. Diese Strategie hilft, potenzielle Verluste zu vermeiden, falls sich das Signal als ungültig erweist.
Am Freitag sind mehrere Wirtschaftsberichte in der Eurozone, Deutschland und den USA geplant. Dazu gehören die PMI-Indizes für den Dienstleistungs- und Fertigungssektor sowie der University of Michigan Consumer Sentiment Index in den USA. Obwohl diese Berichte nicht als hochrelevant eingestuft werden, könnte das Volumen der Datenveröffentlichungen den Freitag zu einem der ereignisreichsten Handelstage der Woche machen.
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