Das Währungspaar USD/JPY bleibt unter Druck und setzt seine Abwärtsbewegung nun bereits die zweite Sitzung in Folge fort, wobei sich die Kassapreise knapp über der psychologischen Marke von 150,00 bewegen. Dies macht das Paar anfällig für weitere Abwärtsbewegungen, da die hawkishen Erwartungen rund um die Bank of Japan (BoJ) weiterhin die Marktstimmung prägen.
Die jüngsten Aussagen von BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda und Vizegouverneur Himino haben die Erwartungen an eine mögliche Zinserhöhung gestützt, die davon abhängt, dass sich die wirtschaftlichen und inflationären Trends im Einklang mit den Projektionen der Zentralbank entwickeln. Auch das BoJ-Vorstandsmitglied Hajime Takata hat hervorgehoben, dass die realen Zinssätze in Japan weiterhin stark negativ sind, was darauf hindeutet, dass die Zentralbank ihren geldpolitischen Kurs anpassen könnte, sollte sich die wirtschaftliche Lage erwartungsgemäß entwickeln.
Der starke BIP-Bericht aus Japan, zusammen mit den steigenden inflationsbedingten Druckverhältnissen, deutet ebenfalls darauf hin, dass die BoJ die Kreditzinsen anheben könnte. Laut einer Reuters-Umfrage erwarten die meisten Wirtschaftsexperten, dass die Bank of Japan die Zinsen im dritten Quartal 2025 auf 0,75 % erhöhen wird. Diese Erwartung hat die Renditen japanischer Staatsanleihen (JGB) auf das höchste Niveau seit November 2009 gedrückt und den Aufwertungstrend des Yen verstärkt.
Darüber hinaus belasten Bedenken über einen möglichen globalen Handelskrieg – ausgelöst durch Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump mit neuen Zöllen – die Risikobereitschaft der Anleger. Dies hat die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Yen zusätzlich unterstützt.
Währenddessen hat der Rückgang der Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen zusätzlichen Druck auf den US-Dollar ausgeübt und verhindert, dass er sich signifikant von seinem Zweimonatstief erholen konnte. Allerdings haben die hawkishen FOMC-Sitzungsprotokolle, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, die Erwartungen bestärkt, dass die Federal Reserve eine längere Pause bei der Zinspolitik einlegen wird, was das Abwärtspotenzial des Dollars begrenzen könnte.
Technischer Ausblick für USD/JPY
Ein fester Bruch unter die Marke von 151,00 hat als Auslöser für einen bärischen Impuls im Paar gewirkt. Die Oszillatoren auf dem Tages-Chart bleiben in stark negativen Bereichen, was darauf hindeutet, dass der Abwärtstrend wahrscheinlich anhalten wird. Bevor neue Short-Positionen eingegangen werden, sollten Händler jedoch auf einen entscheidenden Bruch unter die Schlüsselmarke von 150,00 warten. Ein Rückgang unter diese Schwelle könnte den Rückgang in Richtung der Unterstützungszone von 149,60–149,55 beschleunigen, gefolgt von einem Rückgang auf 149,00 und möglicherweise dem Tief von Dezember 2024 bei 148,65.
Auf der anderen Seite könnten nennenswerte Erholungsversuche auf Widerstand im Bereich von 150,90–151,00 stoßen. Ein Bruch über diesen Bereich könnte eine Short-Deckung auslösen und den USD/JPY in Richtung 151,45 treiben, gefolgt von der psychologischen Barriere bei 152,00. Weiter Gewinn könnten jedoch als Verkaufsgelegenheiten betrachtet werden, insbesondere im Bereich des 200-Tage-Simple Moving Average (SMA), der sich derzeit nahe 152,70 befindet. Ein Bruch über 152,70 würde die kurzfristige Neigung zugunsten der Bullen verschieben.
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