Die US-Aktienmärkte schlossen am Mittwoch höher, beflügelt durch neue Hoffnungen auf Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen Washington und Peking. Investoren reagierten positiv auf die versöhnlichen Signale beider Seiten, was das Vertrauen in die Aussicht auf eine Entspannung der wirtschaftlichen Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt stärkte.
Ein weiterer unterstützender Faktor für den Markt waren die beruhigenden Aussagen von Präsident Donald Trump. Er zerstreute Befürchtungen über politischen Druck auf das Federal Reserve System und betonte, dass er nicht beabsichtige, seinen Chef Jerome Powell abzusetzen. Dies stärkte den Glauben der Marktteilnehmer an die Unabhängigkeit des Regulators.
Die Hauptaktienindizes - S&P 500, Dow Jones und Nasdaq - gewannen während der Sitzung weiter an Fahrt, mäßigten aber zum Schluss ihren Aufwärtstrend. US-Finanzminister Scott Bessent bemerkte, dass die bestehenden Zölle zwischen den USA und China "auf lange Sicht nicht nachhaltig" seien, was ebenfalls die positive Stimmung unterstützte.
Tesla-Aktien sprangen um 5,3% nach oben, nachdem Elon Musk angekündigt hatte, seine Interaktionen mit dem Weißen Haus zu reduzieren, um sich mehr auf die Führung seiner Unternehmen zu konzentrieren. Allerdings konnte die positive Nachrichtenlage die finanziellen Schwierigkeiten nicht verbergen: Der Nettogewinn des Unternehmens fiel im letzten Quartal um 71%.
Boeing-Aktien stiegen um 6,1%, nachdem der Flugzeughersteller einen Quartalsverlust meldete, der aber geringer ausfiel als von Analysten erwartet. Das Unternehmen erhöhte die Produktions- und Liefermengen, was half, die finanziellen Verluste abzufedern.
Zugleich verzeichnete General Dynamics einen Gewinnanstieg von 27% im ersten Quartal dank eines stabilen Verteidigungsauftrags. Jedoch wirkte sich der Rückgang der Nachfrage nach Privatjets negativ aus: Die Aktien des Unternehmens fielen um 3,3%.
Am Mittwoch zeigten die amerikanischen Börsen einen überzeugenden Aufschwung. Der Dow Jones Industrial Average legte um 419,59 Punkte zu, was einer Steigerung von 1,07% entspricht, und erreichte 39.606,57. Der breite S&P 500 stieg um 88,10 Punkte oder 1,67% auf 5.375,86. Der technologielastige Nasdaq verzeichnete den größten Zuwachs des Tages und stieg um 2,5%, also 407,63 Punkte, auf 16.708,05.
Das Plus angesichts politischer Instabilität und Unsicherheit im Handel war eine angenehme Überraschung für die Investoren, insbesondere nach den Nervositäten der letzten Wochen.
Southwest Airlines hat sich in die Reihe der Fluggesellschaften eingereiht, die ihre finanzielle Prognose aufgrund steigender wirtschaftlicher Turbulenzen durch die Unsicherheiten der Handelspolitik gestrichen haben. Das Unternehmen räumte ein, die Auswirkungen externer Faktoren, einschließlich einer möglichen Eskalation von Zöllen, nicht genau abschätzen zu können. In der Folge verloren die Aktien der Fluggesellschaft 4% an Wert.
Trotz eines positiven Schlusses ließ der frühe Handel am Donnerstag Vorsicht unter den Marktteilnehmern erkennen. Bis 5:35 Uhr ET verloren die Dow-Futures 234 Punkte (-0,59%), die S&P 500-Futures fielen um 26,75 Punkte (-0,5%) und der Nasdaq 100 sank um 126,25 Punkte (-0,67%). Dies könnte auf eine Korrektur nach einem starken Aufschwung hindeuten oder auf neue Risiken am Horizont hinweisen.
Aktien von US-Automobilherstellern wie Ford und General Motors fielen im vorbörslichen Handel um etwa 1%. Die Gründe für den Rückgang sind die gleichen: Die Sorgen der Händler über geopolitische Unsicherheiten und mögliche Vergeltungsmaßnahmen Chinas.
IBM geriet ins Zentrum der Negativität, nachdem bekannt wurde, dass 15 Regierungsaufträge suspendiert wurden. Dies ist auf die Entscheidung der Trump-Administration zurückzuführen, die Ausgaben im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Agenda zu kürzen. Investoren reagierten schmerzhaft – die Kurse des IT-Riesen fielen um 7,6%.
Unterdessen überraschte ServiceNow den Markt positiv: Der Unternehmenssoftware-Entwickler berichtete über einen Quartalsgewinn, der die Erwartungen der Analysten deutlich übertraf. Die Reaktion war blitzschnell — die Aktien des Unternehmens schossen um 9,2% in die Höhe und wurden zu einer der leuchtenden Erfolgsgeschichten des Tages.
Investoren warten noch immer auf den nächsten Schritt im globalen Handelsgeschehen. Heute richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse mehrerer Unternehmensriesen gleichzeitig — unter den Hauptakteuren des Tages sind Procter & Gamble, der Pharmariese Merck und die Technologiemarke Alphabet. Diese Berichte könnten die künftige Marktstimmung prägen.
Die europäischen Börsen eröffneten am Donnerstag im Minus. Der Grund war eine Vielzahl von Unternehmensberichten und die anhaltende Vorsicht der Investoren aufgrund des instabilen rhetorischen Hintergrunds im US-China-Handelskonflikt. Der gesamteuropäische STOXX 600-Index verlor bis zum Morgen 0,7%. Auch die nationalen Indikatoren schlossen im Minus: Der DAX in Deutschland, der CAC 40 in Frankreich, der IBEX in Spanien und der FTSE in Großbritannien zeigten einen Rückgang im Bereich von 0,3% bis 0,9%.
Der Mittwoch brachte Erleichterung - die Märkte erholten sich nach den versöhnlicher klingenden Erklärungen aus Washington. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums, Scott Bessent, machte deutlich, dass die bestehenden Handelsbarrieren zwischen den USA und China nicht langfristig sein können. Dies half den Aktien, sich sowohl an den amerikanischen Börsen als auch in Europa zu erholen. Doch die positive Dynamik hielt nicht lange an: Am Donnerstag überwogen wieder die vorsichtigen Stimmungen auf den Märkten.
Die Aktien europäischer Unternehmen, die sich auf den Luxussegment konzentrieren, fielen besonders drastisch - der Luxus-Branchenindex sank um 1,8%. Der Technologiesektor folgte einem ähnlichen Trend und verlor 1,4%. Der Schritt wurde durch eine schwächere globale Nachfrage und die Besorgnis angetrieben, dass Chinas mögliche Gegenmaßnahmen exportorientierte Unternehmen am härtesten treffen würden.
Trotz des aktuellen Abschwungs hat der STOXX 600 bereits mehr als die Hälfte der Verluste wieder aufgeholt, die er Anfang des Monats erlitten hatte, als eine plötzliche Zollverschärfung der USA die Märkte um fast 18% von ihren Rekordständen fallen ließ.
Die Europäische Zentralbank unternahm letzte Woche einen Schritt zur Lockerung der Geldpolitik, indem sie den Einlagensatz um 25 Basispunkte senkte. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Wirtschaft der Region zu unterstützen, die weiterhin unter dem Druck externer Risiken und einer schwächer werdenden globalen Nachfrage steht. Märkte sind nun zuversichtlich, dass vor Jahresende mindestens zwei weitere Zinssenkungen folgen werden.
Der deutsche Sportgigant Adidas erfreute die Investoren mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals, die deutlich die Prognosen der Analysten übertrafen. Die Aktien des Unternehmens stiegen um 1,8% an, gestützt auf starke Umsätze und besser als erwarteten operativen Gewinn. Der Erfolg des Quartals war besonders bedeutend nach einer turbulenten Phase im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Geschäfts und dem Verlassen einiger Märkte.
Die Aktien der größten Bank der Eurozone nach Vermögenswerten, BNP Paribas, gaben um 3,1% nach Veröffentlichung ihrer Finanzberichte nach, in denen der Quartalsgewinn den Markterwartungen entsprach. Trotz des Fehlens negativer Überraschungen nahmen Investoren das Ergebnis mit kühlem Kopf auf - der Markt erwartete offensichtlich mehr. Allgemeine Zweifel an der Stabilität des Bankensektors vor dem Hintergrund eines volatilen makroökonomischen Umfelds spielten wahrscheinlich auch eine Rolle.
Der französische Luxus-Segmentvertreter, die Kering-Gruppe, erlitt ebenfalls einen Rückschlag. Das Unternehmen berichtete über einen stärkeren als erwarteten Umsatzrückgang im ersten Quartal. Investoren reagierten sofort: Die Marke, zu der Modehäuser wie Gucci und Balenciaga gehören, rutschte um 5,8% ab. Der Rückgang der Nachfrage nach Luxusgütern, insbesondere in Asien, war ein Warnsignal für den gesamten Sektor.
Die größte Enttäuschung kam vom finnischen Telekommunikationsriesen Nokia. Das Unternehmen zeigte Ergebnisse, die deutlich hinter den Marktprognosen zurückblieben: Der Quartalsgewinn war niedriger als erwartet, und das Management warnte vor kurzfristigen Störungen durch US-Zölle. Vor diesem Hintergrund fielen die Aktien um 9,7% und zählten zu den am stärksten betroffenen Aktien des Tages in Europa.
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