Die Wall Street endete am Dienstag mit gemischten Ergebnissen. Ein stetiger Anstieg der Apple- und Coca-Cola-Aktien hat den Rückgang von Tesla teilweise ausgeglichen. Die Anleger analysierten aufmerksam neue Aussagen des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, der deutlich machte, dass der Regulierer es nicht eilig hat, die Zinssätze zu senken.
Vor dem Bankenausschuss des Senats erklärte Powell, dass die US-Wirtschaft nach wie vor "im Großen und Ganzen stark" sei. Die Inflation liege jedoch immer noch über dem 2%-Ziel der Fed, und die Arbeitslosigkeit bleibe auf historisch niedrigem Niveau. Dies bedeutet, dass die Fed noch nicht bereit ist, die Geldpolitik zu lockern.
Zusätzlich zur Rhetorik des Fed-Chefs verfolgten Investoren gespannt die Erklärungen des Weißen Hauses. US-Präsident Donald Trump deutete auf neue Handelsmaßnahmen als Antwort auf Schutzzölle anderer Länder auf amerikanische Waren hin. Am Tag zuvor hatte er bereits eine deutliche Erhöhung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt, und in den nächsten zwei Tagen, so seine Aussage, seien neue Maßnahmen zu den gegenseitigen Zöllen geplant.
Vor dem Hintergrund eines positiven Berichts sprangen Coca-Cola-Aktien (KO.N) um 4,7 % an. Der Getränkekonzern erzielte im vierten Quartal hervorragende Ergebnisse dank höherer Preise und stabiler Nachfrage nach kohlensäurehaltigen Getränken und Säften.
Gleichzeitig fielen Tesla-Aktien (TSLA.O) um 6,3 %, nachdem ein Reuters-Bericht verkündete, dass ein von Elon Musk geführtes Konsortium 97 Milliarden Dollar angeboten hatte, um die gemeinnützige Organisation, die das Start-up OpenAI kontrolliert, zu übernehmen. Die Nachricht sorgte bei Investoren für Besorgnis hinsichtlich der Risiken und der möglichen finanziellen Auswirkungen des Deals.
Händler bleiben vorsichtig optimistisch: Laut LSEG erwarten die meisten eine Lockerung der Geldpolitik der Fed im Jahr 2024. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte sei bereits in den Marktprognosen eingepreist. Zudem glauben fast die Hälfte der Analysten (44 %), dass der Regulierer vor Jahresende eine zweite ähnliche Senkung vornehmen könnte.
Ein zusätzlicher Impuls für die Märkte wird frische Inflationsstatistiken sein: Am Mittwoch um 8:30 Uhr ET (13:30 Uhr GMT) wird der Verbraucherpreisindex für Januar veröffentlicht. Die Daten könnten die Erwartungen an die künftige Politik der Fed verändern.
Apple-Aktien (AAPL.O) stiegen um 2,2 % nach Berichten über eine Partnerschaft mit dem chinesischen Technologieriesen Alibaba (9988.HK). Laut The Information entwickeln und führen die Unternehmen neue Funktionen für künstliche Intelligenz für iPhone-Nutzer in China ein. Die Nachricht löste eine positive Reaktion auf dem Markt aus, da Apple seine Position in einer seiner Schlüsselregionen stärken will.
Die Börsenindizes beendeten den Tag mit gemischten Ergebnissen:
Von den 11 Sektoren im S&P 500 zeigten acht Gewinne. Die Konsumgüter (SPLRCS) führten mit einem Gewinn von 0,91 % die Liste an, während Energie (SPNY) um 0,76 % zulegte. Derweil war der Sektor der zyklischen Konsumgüter (SPLRCD) der schlechteste Performer, mit einem Rückgang von 1,2 %.
Der Raffineriekonzern Phillips 66 (PSX.N) stieg um 4,7 %, nachdem der aktivistische Fonds Elliott Investment Management eine Beteiligung im Wert von über 2,5 Milliarden Dollar im Unternehmen erworben hatte. Der Schritt löste Optimismus unter den Investoren aus, die auf strategische Veränderungen im Management und verbesserte Geschäftsergebnisse hoffen.
Ein weiterer Spitzenreiter des Tages war DuPont de Nemours (DD.N), dessen Aktien um 7 % stiegen. Grund für dieses Wachstum war die Verbesserung der Gewinnprognose für 2025. Das auf die Herstellung von Industriematerialien spezialisierte Unternehmen erwartet ein stabiles Wachstum der Nachfrage nach Produkten für die Elektronikindustrie, die ein wichtiger Treiber für die Anhebung der Schätzungen wurden.
Das auf Wassertechnologien spezialisierte Unternehmen Ecolab stand nicht weit dahinter. Seine Aktien legten um 6,2 % zu, nachdem eine aktualisierte Prognose für den bereinigten Gewinn für 2025 veröffentlicht wurde, die höher ausfiel als von Analysten erwartet. Investoren bewerteten die Perspektiven des Unternehmens positiv angesichts der wachsenden Nachfrage nach innovativen Lösungen im Bereich Wasserversorgung und Ökologie.
Allerdings verlief der Tag nicht für alle Unternehmen positiv. Die Aktien von Fidelity National Information Services (FIS.N) stürzten um mehr als 11 % ab, nachdem das Unternehmen für Bank- und Zahlungsdienste mit seiner Gewinnprognose für das erste Quartal enttäuschte. Die Gewinnerwartungen lagen unter dem Konsens der Analysten und lösten einen Ausverkauf aus.
Der S&P 500-Index favorisierte steigende Aktien, mit 1,1 Gewinnern für jeden, der fiel. Der gesamte US-Aktienmarkt war jedoch weniger optimistisch, wobei die Verlierer die Gewinner im Verhältnis von 1,3 zu 1 übertrafen.
Die US-Handelspolitik sorgt weiterhin für Spannungen auf der internationalen Bühne. Mexiko, Kanada und die Europäische Union verurteilten scharf die neuen von Washington verhängten Zölle. Insbesondere die EU erklärte ihre Bereitschaft, "harte und angemessene Gegenmaßnahmen" zu ergreifen, was eine weitere Eskalation der Handelskonflikte droht.
Trotz der gemischten Ergebnisse der US-Sitzung stieg der MSCI Asien-Pazifik-Aktienindex (ohne Japan) um 0,32 %. Die Hauptunterstützung für den Markt war das Wachstum der Apple- und Coca-Cola-Kurse, das half, die Verluste im Zusammenhang mit dem Rückgang der Tesla-Aktien auszugleichen.
Der Aktienmarkt bleibt in einem Zustand hoher Volatilität, wobei Investoren auf sowohl Unternehmensnachrichten als auch globale Wirtschafts- und Handelsfaktoren reagieren. In den kommenden Tagen werden die Hauptantreiber neue Inflationsdaten, weitere Erklärungen der Federal Reserve und mögliche Gegenmaßnahmen der US-Handelspartner sein.
Futures auf den EUROSTOXX 50-Index legten um 0,2 % zu und spiegelten positive Anlegerstimmung wider, angesichts starker Unternehmensberichte. Unterdessen zeigte der britische FTSE einen leichten Rückgang, verlor 0,05 %.
In den USA war die Stimmung verhaltener:
Die asiatischen Märkte waren gemischt.
Chinas Blue-Chip-CSI300-Index verlor 0,29 %, während der Shanghai Composite um 0,16 % fiel. Dies ist auf die anhaltende Schwächung der Nachfrage nach Aktien großer chinesischer Unternehmen zurückzuführen;
In Hongkong stieg der Hang Seng Index um 0,7 %, dank eines starken Anstiegs bei Alibaba, dessen Aktien um mehr als 5 % auf Nachrichten einer KI-Partnerschaft mit Apple zulegten;
In Japan stieg der Nikkei um 0,25 % vor den Quartalsergebnissen der SoftBank Group später am Tag.
Der Dollar fiel leicht gegenüber seinen Hauptgegenstücken aufgrund der Handelsnachrichten.
Die globalen Märkte befinden sich weiterhin in einem Zustand erhöhter Unsicherheit. Europa und die USA bleiben vorsichtig optimistisch, während Asien gemischt ist. Die Erwartungen an die Fed-Zinssätze werden weiterhin angepasst, während der Dollar sein Wachstum vorübergehend pausiert hat. Der Hauptfokus der Investoren bleibt auf der zukünftigen Politik des Regulators und der Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen.
Angesichts anhaltender Zollstreitigkeiten und globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten verzeichnete der australische Dollar einen kleinen Gewinn und stieg um 0,06 % auf 0,6299 $.
Experten sagen, dass die Währungsschwankungen in den letzten Wochen weitgehend durch die Zolldiskussionen angetrieben wurden.
"Wir haben viel Volatilität durch Zolldiskussionen erlebt," sagte Helen Given, eine Währungshändlerin bei Monex USA.
Sie betonte jedoch, dass nicht alle angekündigten Zölle tatsächlich in Kraft treten werden:
"Diese Ankündigungen bedeuten nicht unbedingt, dass Zölle sofort umgesetzt werden und sie könnten nicht so bald kommen, wie viele erwarten."
Der japanische Yen setzte seinen Abwärtstrend fort und schwächte sich um mehr als 0,5 % auf 153,35 pro Dollar ab.
Der Hauptgrund für die Schwächung der Landeswährung lag in den Kommentaren des Leiters der Bank of Japan, Kazuo Ueda, der bestätigte, dass der Regulator eine weiche Geldpolitik beibehalten wird, bis er überzeugt ist, dass die Inflation auf dem Zielniveau von 2 % stabil bleibt.
Diese Worte enttäuschten Anleger, die auf einen schnellen Übergang zu einer strafferen Geldpolitik in Japan hofften. Zwischenzeitlich hält die Bank of Japan an stimulierenden Maßnahmen fest, was den Druck auf den Yen erhöht.
Nach dem jüngsten Preisanstieg aufgrund geopolitischer Bedenken begannen die Ölpreise zu fallen.
Experten führen diese Korrektur auf die nachlassenden Sorgen über Unterbrechungen in der Ölversorgung aus Russland und dem Iran sowie auf eine technische Korrektur nach dem jüngsten Anstieg der Kurse zurück.
Angesichts hoher Unsicherheit auf den Finanzmärkten suchen Anleger weiterhin nach sicheren Hafenanlagen, was die Nachfrage nach Gold unterstützt.
Der Preis für Spot-Gold bleibt nahe seinem Allzeithoch von 2.894 $ pro Unze.
Diese Zunahme wird nicht nur durch globale wirtschaftliche Risiken erklärt, sondern auch durch die Erwartungen an die Politik der Fed: Sollte der US-Regulator die Zinssenkungen tatsächlich verschieben, könnte dies die Position des Edelmetalls weiter stärken.
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