US-Aktien unter Druck: Was ist los?
Die US-Aktienmärkte hatten einen schweren Donnerstag, als die Investoren neue Wirtschaftsdaten verdauten und gespannt auf weitere Maßnahmen der Federal Reserve warteten. Die Erwartungen konzentrierten sich auf eine mögliche Zinssenkung, die die Regulierungsbehörde schon am Freitag ankündigen könnte.
Technologiesektor schwächelt
Die drei großen US-Aktienindizes schlossen den Tag mit erheblichen Verlusten. Der Technologiesektor stand besonders unter Druck, was sich im Rückgang aller Indizes widerspiegelte. Der Dow Jones Industrial Average (.DJI) verlor 0,43% und erreichte 40.712 Punkte. Der S&P 500 (.SPX) fiel um 0.89% auf 5.570, während der Nasdaq Composite (.IXIC) um 1,67% sank und den Tag bei 17.619 Punkten beendete.
Marktstimmung: Die Fed und die Zinserwartungen
Die Marktstimmung wurde ebenfalls durch Daten aus den Sitzungsprotokollen der Federal Reserve, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, verschärft. Laut dem Dokument glauben die meisten Mitglieder des Fed-Ausschusses, dass eine Zinssenkung im September angesichts der erwarteten Daten wahrscheinlich ist. Diese Aussage verstärkte die Markterwartungen an die zukünftige Politik der Regulierungsbehörde.
Arbeitsmarktdaten und wirtschaftliche Aktivität
Am Donnerstag wurden auch neue Statistiken zum Arbeitsmarkt veröffentlicht, die einen Anstieg der Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der vergangenen Woche zeigten. Dies deutet auf eine allmähliche Verlangsamung des Arbeitsmarktes hin. Gleichzeitig gibt es einen Rückgang der Geschäftstätigkeit, was auf eine allgemeine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hindeuten könnte. Diese Anzeichen einer nachlassenden Inflation könnten der Fed mehr Spielraum geben, sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen zu konzentrieren.
Hypothekenzinsen und Erholung des Immobilienmarktes
Mit der Verlangsamung der Wirtschaft sind die Hypothekenzinsen bereits gesunken, was zu einem überraschend starken Wiederaufleben der Verkäufe bestehender Häuser im letzten Monat geführt hat, einem der wenigen positiven Anzeichen in der aktuellen Lage.
Prognosen von Experten
Laut Steve Englander, Marktstratege bei Standard Chartered Bank, zeigen die Fed-Sitzungsprotokolle, dass die Fed kurz davor steht, ihr Inflationsziel zu erreichen. Gleichzeitig erhöht der Anstieg der Arbeitslosigkeit die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen in naher Zukunft um 50 Basispunkte senken wird.
Die Märkte warten daher gespannt auf die politischen Aussagen der Fed am Freitag, die die Zukunft der US-Wirtschaft und der Finanzmärkte prägen könnten.
Hoffnungen auf einen Sieg über die Inflation
Steve Englander von der Standard Chartered Bank bemerkte in seinem Schreiben, dass, obwohl die Fed noch nicht den vollständigen Sieg über die Inflation erklärt, sie eindeutig Zuversicht zeigt, dass dieser Moment nahe ist. Solche Erklärungen steigern die Aufmerksamkeit der Investoren auf die bevorstehenden Maßnahmen der Federal Reserve und deren potenziellen Auswirkungen auf die Märkte.
Globale Märkte: Eine scharfe Wende
Die globalen Aktienmärkte, die nach volatilen Schwankungen kürzlich beeindruckende Gewinne verzeichneten, stehen wieder unter Druck. Der globale Aktienindex (.MIWD00000PUS) fiel um 0,6% und spiegelte die wachsenden Sorgen der Investoren über die zukünftigen Entwicklungen auf den Finanzmärkten wider.
Europa: Wachstum gegen den Trend
Trotz der allgemeinen Nervosität auf den globalen Märkten konnten die europäischen Aktien (.STOXX) positive Entwicklungen zeigen und um 0,35% zulegen. Die Wachstumsführer waren Unternehmen aus dem Einzelhandels- und Gesundheitssektor, die von der günstigen Marktsituation profitierten. Aktien wurden auch durch Daten aus der Eurozone unterstützt, die ein unerwartet starkes Maß an Geschäftstätigkeit im August zeigten.
Asiatische Märkte im positiven Bereich
Auch die asiatischen Aktienmärkte zeigten Wachstum. Der MSCI-Index der Aktien des asiatisch-pazifischen Raums ohne Japan (.MIAPJ0000PUS) stieg um 0,3%. Das ist ein Zeichen für etwas Optimismus in der Region trotz der allgemeinen Volatilität auf den globalen Märkten.
Öl erholt sich
Die Ölpreise, die aufgrund von Sorgen über die globale Nachfrage gefallen waren, haben wieder begonnen zu steigen. US-Rohöl und Brent haben an einem Tag etwa 1,4% zugelegt, was signalisiert, dass Investoren wieder in energierelevante Vermögenswerte zurückkehren.
Anleihenrenditen und der Dollar: neue Trends
Die Renditen von Anleihen in der Eurozone stiegen, nachdem Daten überraschend gute Ergebnisse im Dienstleistungssektor für August zeigten. Allerdings haben sich die Lohndrucke in der Region abgeschwächt, wodurch das wirtschaftliche Gesamtbild nuancierter erscheint.
Der Dollar, der kürzlich ein 13-Monats-Tief gegenüber dem Euro erreicht hatte, begann sich zu erholen. Der Dollar-Index stieg um 0,4%, was auf eine Rückkehr des Vertrauens in die US-Währung hinweist, kurz vor einer wichtigen Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die für Freitag geplant ist. Investoren werden seine Kommentare genau beobachten, da sie die zukünftige Richtung des Dollars beeinflussen könnten.
Infolgedessen zeigen die globalen Märkte weiterhin gemischte Entwicklungen, wobei die Erwartungen weiterer Maßnahmen der Zentralbanken und die Auswirkungen makroökonomischer Daten auf die Anlegerstimmung im Mittelpunkt stehen.
Die Auswirkungen einer Zinssenkung in den USA auf die Weltwirtschaft
Eine mögliche Zinssenkung in den Vereinigten Staaten könnte ein günstigeres Umfeld für die Zentralbanken anderer Länder schaffen und ihnen mehr Handlungsspielraum geben. Am Donnerstag deutete die Bank of Korea die Möglichkeit einer Zinssenkung im Oktober an, während die Bank Indonesia sagte, sie sei bereit, die Zinsen im letzten Quartal dieses Jahres zu senken. Es herrscht jedoch die Ansicht in den Finanzmärkten, dass der Lockerungsprozess in den USA länger dauern wird als in anderen Teilen der Welt, was erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könnte.
Markterwartungen: Zinsperspektive
Zinssatz-Futures zeigen, dass Investoren erwarten, dass die US-Notenbank die Zinsen nächsten Monat um 25 Basispunkte senken wird, wobei auch eine Senkung um 50 Basispunkte möglich ist. Prognosen zufolge könnten die US-Zinsen bis Ende 2025 um etwa 213 Basispunkte auf rund 3,2 % sinken. Im Vergleich dazu wird erwartet, dass Europa die Zinsen in kleinerem Umfang senkt, um etwa 157 Basispunkte, was den Zinssatz auf etwa 2,09 % bringen würde.
US-Treasury-Renditen erholen sich
Die Renditen von US-Staatsanleihen haben nach Erreichen von Zwei-Wochen-Tiefstständen in der vorherigen Handelssitzung begonnen sich zu erholen, unterstützt durch einen Anstieg der Renditen auf europäischen Anleihemärkten. Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe stieg um 8,6 Basispunkte auf 3,862 % von 3,776 % am Vortag. Auch die Rendite der 2-jährigen Anleihe zeigte deutliche Gewinne und stieg um 9,4 Basispunkte auf 4,0161 % von 3,922 % am späten Mittwoch.
Devisenmarkt: Euro und Pfund entwickeln sich
Der Euro, der im Monat stetig gestiegen war, fiel plötzlich um 0,4 %. Unterdessen zeigte das britische Pfund interessante Dynamiken: Es erreichte ein neues 13-Monats-Hoch gegenüber dem Dollar früher am Tag und stärkte sich gegenüber dem Euro. Dies geschah vor dem Hintergrund der Veröffentlichung von Daten, die einen stetigen Anstieg der Geschäftstätigkeit im Vereinigten Königreich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 bestätigten. Am Ende des Tages korrigierte sich der Pfundkurs leicht und betrug 1,3086 $.
Somit reagieren die globalen Finanzmärkte weiterhin auf die Maßnahmen der Zentralbanken sowie auf makroökonomische Daten, was Änderungen der Anleiherenditen und Wechselkurse zur Folge hat. Die Aufmerksamkeit der Investoren bleibt auf die bevorstehenden Entscheidungen der Fed und ihre möglichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gerichtet.
Gold unter Druck: Was steckt hinter dem Preisverfall?
Die Goldpreise sind um mehr als 1 % stark gefallen, was mit einem stärkeren Dollar und steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen zusammenhängt. Diese Faktoren üben erheblichen Druck auf das Edelmetall aus, das traditionell als sicherer Hafen für Investoren in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität gilt.
Zentralbanken beim Jackson Hole Economic Symposium
Vor dem Hintergrund solcher Veränderungen versammelten sich wichtige Vertreter der Zentralbanken aus aller Welt in Jackson Hole zum jährlichen Wirtschaftssymposium. Alle Blicke richten sich auf Fed-Chef Jerome Powell am Freitag, dessen Worte bestimmen werden, wie schnell und entschlossen die Fed ihren Lockerungszyklus beginnen wird.
Erwartung der Fed-Entscheidung: Vorsichtige Prognosen
Analyst Ladner zufolge wird Powell wahrscheinlich die Märkte beruhigen, indem er ein Zinssenkungssignal für den September gibt. Er sagte jedoch, dass der Fed-Vorsitzende in seinen Kommentaren vorsichtig sein wird und keine festen Aussagen über die Größe der Senkung machen wird - 25 oder 50 Basispunkte. Es wird erwartet, dass er versucht, den Markt auf eine bescheidenere Senkung um 25 Basispunkte vorzubereiten.
Diese Erwartungen wurden durch Aussagen anderer Schlüsselpersonen der Fed bestärkt. Am Donnerstag sagten der Präsident der Kansas City Fed, Frank Schmidt, die Präsidentin der Boston Fed, Susan Collins, und der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, dass sie glaubten, eine Zinssenkung sei unmittelbar bevorstehend und könne bald beginnen.
Investoren in Aufruhr: Volatilitätsindex steigt
Der CBOE Volatility Index (.VIX), der oft als Maßstab für die Marktnervosität verwendet wird, stieg scharf auf 18, seinen höchsten Stand innerhalb einer Woche. Der Index beruhigte sich jedoch später leicht und schloss bei 17,56.
Technologiesektor unter Beschuss
Unter den 11 Hauptsektoren des S&P 500 war der Technologiesektor (.SPLRCT) der größte Verlierer und fiel um 2,1 %. Gleichzeitig gehörte der Immobiliensektor (.SPLRCR) zu den Wachstumsführern, was auf eine Verschiebung der Anlegerinteressen angesichts der aktuellen Marktunsicherheiten hinweist.
Snowflake: Optimistische Prognose und unerwarteter Rückgang
Inmitten allgemeiner Instabilität ist es bemerkenswert, dass es zu einzelnen Schwankungen bei den Unternehmensaktien kommt. So verbesserte Snowflake (SNOW.N) seine Prognose für die Jahresumsätze aus Produkten, was jedoch nicht half, die Aktien des Unternehmens vor einem Kursrückgang zu bewahren. Trotz der positiven Prognose fielen die Aktien des Cloud-Datenunternehmens um 14,7 %, da die Margenprognose unverändert blieb, was die Investoren enttäuschte.
So suchen die Investoren angesichts der Erwartungen an Fed-Entscheidungen und der allgemeinen Marktturbulenzen weiterhin nach stabilen Positionen, was sich sowohl in der Bewegung großer Indizes als auch einzelner Aktien widerspiegelt.
Zoom erklimmt selbstbewusst neue Höhen
Die Aktien von Zoom Video Communications (ZM.O) machten einen beeindruckenden Sprung und stiegen um 13,0 %. Der starke Anstieg erfolgte, nachdem das Unternehmen seine jährliche Umsatzprognose verbesserten. In einer Zeit, in der viele Unternehmen kämpfen, zeigt Zoom seine Fähigkeit, nicht nur seine Position zu halten, sondern auch zu wachsen, was die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich zieht.
Advance Auto Parts: Negative Aussichten
Im Gegensatz zu Zooms Erfolg erlitten die Aktien von Advance Auto Parts (AAP.N) einen starken Rückgang und verloren 17,5 % ihres Wertes. Dies geschah, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach unten korrigierte. Dieser Schritt enttäuschte die Investoren, was zu einem so erheblichen Rückgang der Kurse führte.
Markt im Minus: Stimmung an der Börse
Die Stimmung an den Aktienmärkten war am Donnerstag eindeutig nicht optimistisch. An der New York Stock Exchange (NYSE) überwogen die fallenden Aktien die steigenden im Verhältnis von 2,16 zu 1. Dasselbe galt für die Nasdaq, wo auf einen steigenden Wert 2,25 fallende Werte kamen.
Neue Hochs und Tiefs inmitten von Volatilität
Trotz des allgemeinen Abwärtstrends verzeichnete der S&P 500 am Tag 58 neue 52-Wochen-Hochs, während es nur ein neues Tief gab. Der Nasdaq Composite zeigte ebenfalls Aktivität, mit 83 neuen Hochs und einer hohen Anzahl neuer Tiefs bei 68.
Handelsaktivität bei rückläufigem Volumen
Die Handelsaktivität an den US-Börsen ging zurück, mit einem Gesamtvolumen von 9,79 Milliarden gehandelten Aktien, unter dem 20-Tage-Durchschnitt von 11,89 Milliarden Aktien. Der Rückgang des Volumens könnte auf die Unsicherheit der Investoren und die Erwartung weiterer Signale vom Markt hinweisen.
So zeigen die aktuellen Marktschwankungen weiterhin komplexe Stimmungen unter den Investoren, bei denen Ängste und Vorsicht vorherrschen, trotz des Erfolgs einzelner Unternehmen.
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